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Trauma

Traumata gehören zum Leben dazu. Es ist nichts Ungewöhnliches, ein überforderndes Erlebnis zu haben, wenn man sich umschaut, Zeitung liest oder fernsieht, ist man schon fast mittendrin.

Was nicht besonders gut ist: wie wir in der westlichen Welt damit umgehen. Um ein Trauma zu bewältigen, ist es sinnvoll, das "Zuviel" anzuerkennen, zu teilen, sich Unterstützung zu suchen. Wir mit unserem "Man macht", "Was sollen die Nachbarn denken", der Scham über Gefühle, die mangelnde Verbindung mit unserem Körper, unsere individualistische Vereinzelung - die sicher auch Vorteile hat - ist nicht besonders produktiv, um schwierige Situationen zu bewältigen und in unser Leben zu integrieren.

Dazu brauchen wir Kontakt, Verbindung, Ehrlichkeit, Echtheit, Vertrauen.

Warum haben wir das oft nicht?

Viele von uns haben ein sogenanntes Entwicklungstrauma. Das heißt: in früher Kindheit, während der das Nervensystem geprägt wird (siehe Polyvagaltheorie), geschieht zuwenig "Passung". Zuwenig Eingehen, Spiegeln, Reagieren der Eltern auf das kleine Baby, weil auch die das nicht erfahren haben, es schwierige wirtschaftliche oder gesellschaftliche Situationen gab, bestimmte Umgangsformen mit Kindern einfach "so üblich" waren. Ungesunde Strukturen werden weitergegeben. Wenn wir sehen, dass meine Generation - die jetzt 50 bis 60jährigen - Kriegsenkel sind - unsere Großeltern haben "hart wie Kruppstahl" und ähnliche Sprüche noch gehört, unsere Eltern möglicherweise dementsprechend erzogen, oder sie haben im Nachkriegsdeutschland unter den Bedingungen gelitten und sind mehr mit Überleben beschäftigt gewesen.

Wie wird es besser?

Die Speicherung früher Erinnerungen erfolgt nicht über Sprache oder das bewusste Gedächtnis, sondern implizit, im Körper, sie sind sichtbar in Überzeugungen über das "Leben" oder die "Welt", im Verhalten, im Kontakt. Wir können wieder Kontakt zu unserem Körper aufnehmen, anfangen zu spüren, achtsam und bewusst werden, unseren Körper und unsere Gefühle zu unseren Freunden machen (das machen wir in NARM). Wir können prüfen, ob die Brille unserer Überzeugungen überhaupt notwendig ist. Wir können herausfinden, ob die Welt nicht doch ein ganz guter Ort sein kann und es möglicherweise ganz freundliche Zeitgenossen gibt, mit denen wir gerne ein wenig Zeit verbringen (das machen wir in SATé).

Ich schreibe dies mit Absicht so verhalten, vorsichtig, nicht euphorisch, wie es gerne gemacht wird: hier ist das Heil, die ultimative Stressübung, gesund in 20 Tagen. Es scheint einige wenige Menschen zu geben, die eine Blitzheilung, eine spontane Erleuchtung hatten, die plötzlich erkannt haben, "alles ist Liebe" - wunderbar. Meine Erfahrung und Beobachtung ist eher, dass es langsam geht, Schritt für Schritt. Da aber jeder Schritt eine Veränderung darstellt, die "einen Unterschied macht" - lasst uns losgehen.