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SATé

Wir Menschen sind soziale Wesen. Als Spezies können wir nicht alleine überleben - auch wenn Autonomie in unserer Gesellschaft als hohes Gut gilt, ist es eine Illusion, dass wir ohne Schreinerin und Lehrer, Nachbarn und Freunde sein könnten. Ein Baby ist als Neugeborenes und vermutlich auch davor schon bindungsfähig zu seiner Mutter, deren Herzschlag es hört, und zu seinen Eltern, deren Stimme es schon im Mutterleib von anderen unterscheiden kann.

Diese Menschen geben ihm Sicherheit, Nahrung, Liebe, Nähe, und durch den Kontakt mit den sogenannten Bindungspersonen entwickelt das Kind letztlich eine Beziehung zu sich selbst, eine Haltung zu anderen Menschen und zur Welt.

Im besten Fall läuft die Geschichte gut und es wird ein selbstsicherer Mensch, der seine Stärken und Grenzen kennt, die Welt als einen grundlegend sicheren Ort empfindet und andere Menschen als potentielle FreundInnen betrachtet.

Im schlechteren Fall gibt ein mehr oder weniger große Verletzungen der Bindungsimpulse des Kindes: es wird eher versorgt als geliebt und entwickelt wenig Gefühle und emotionale Beziehungen zu anderen. Oder es erlebt mal Einstimmung, mal Abbrüche oder Desinteresse, vielleicht sind die Eltern depressiv, überfordert oder anderweitig beschäftigt - das Kind lernt Bindungen kennen, kann aber kein Vertrauen entwickeln und befindet sich in dauernder Spannung. Im schlimmsten Fall führen Missbrauch, Gewalt oder Vernachlässigung zu einem chaotischen inneren Zustand von Orientierungslosigkeit in Bezug auf die Welt im Allgemeinen und Menschen im Besonderen.

Auf diese "Bindungstypen" bezieht sich SATé - und bietet an, was gebraucht wird: Klarheit, Orientierung, Sicherheit, ein verbindliches Bindungsangebot im Rahmen einer sicheren therapeutischen Beziehung. Von da aus ist es möglich, erlebte Brüche verheilen zu lassen, unmöglichen Gefühlen Raum zu geben, das eigene Misstrauen und Vertrauen in ein gute Balance zu bringen. Die Welt kann wieder ein relativ sicherer Ort werden, in dem es sich mit anderen gemeinsam gut leben lässt.