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Therapiemethoden

... ein weites Feld. Jede Methode hat ihre Berechtigung und ihren Eignungsbereich. Meine persönliche Erfahrung ist - extrem verkürzt - so: In den herkömmlichen, krankenkassenfinanzierten Methoden liegt der Schwerpunkt auf dem Denken, dem Verhalten, der Analyse der Kindheit (je nach Methode).

Das wären Verhaltenstherapien und  tiefenpsychologische Therapien. Damit können Sie die eigenen Denkmuster erforschen und prüfen: Stimmt das, was ich da gelernt habe, für mich - heute noch? Sie können Impulse bekommen, Neues auszuprobieren. Sie finden heraus, was vielleicht gut in Ihrer Kindheit war, was nicht so gut und was wirklich schädlich für Ihre Entwicklung war und an dessen Folgen Sie  heute noch leiden.

Das ist alles gut und wichtig und mancheR möchte genau das.

Recht neu hinzugekommen bei den krankenkassenfinanzierten Therapien ist die Anerkennung der Systemik, bei der die Beziehungen und die Einflüsse von außen mit einbezogen werden, z.B. in der Familientherapie, aber auch innere Anteile im Menschen selbst, die vielleicht verschiedene Ziele haben. Das ist ein deutlicher Fortschritt in Sachen Komplexität. 

Was im Krankenkassensystem im Allgemeinen fehlt, ist der Blick auf körperliche und emotionale automatisierte Reaktionen, die auf frühen Bindungstraumata beruhen.

Der Körper und die Persönlichkeit entwickeln als Reaktion auf eine unstimmige Umgebung (dabei geht es kaum um Schuld, eher um Begrenztheit) verschiedenen Anpassungen, Überlebensstrukturen. Diese sind über den Verstand nicht beeinflussbar, bzw. ist der Verstand oft ein Teil des Problems, weil er die zur Struktur passenden Überzeugungen liefert und mantraartig ständig wiederholt ("ich bin nicht gut genug"). Wenn der Körper emotional oder stressmäßig überlastet ist, schaltet er sich (teils) ab, und der Kopf übernimmt. Destruktive Bindungserfahrungen nehmen wir mit in unser erwachsenes Leben und übertragen sie auf Arbeitsbeziehungen und Freundschaften.

Für Menschen mit frühen Bindungsverletzungen und Traumatisierungen haben die herkömmlichen Methoden meist begrenzte Wirkung. Traumata kognitiv zu "überkoppeln" (z.b.: "Ich bin doch gut genug!") kann eine Zeitlang funktionieren. Oft springen, vor allem in Lebensumbrüchen: Heirat, Trennung, Geburt, Umzug, Arbeitsveränderung etc. die alten Muster wieder an, weil sie nicht gelöst, sondern nur überlagert sind - der Mensch wird "plötzlich" depressiv oder entwickelt Symptome.

In einer körperorientierten Traumatherapie stehen die genannten Aspekte im Vordergrund. Der Körper, dessen Spannungen, Zustandsveränderungen, emotionale Reaktionen werden erforscht, biologische Zustände wahrgenommen - ist das Nervensystem im Kampf-Flucht-Modus? Erstarrt? Kann ich meine Gefühle fühlen? bemeren überhaupt? Was fehlt, wenn die nicht da sind? Wenn ich davon überflutet werde? Spüre ich mich noch? Ist es noch ok, dass die Therapeutin mich so sieht? Welche Überzeugungen über mich oder die anderen ploppen auf? Wie sabotiere ich mich unbewusst selbst? Was darf da sein und was überlagert sofort der Verstand? Diese Dinge zu verändern ist möglich. Der Körper kann lernen, dass keine Gefahr droht, dass es sicher ist, Gefühle können zurückgewonnen, gehalten werden und als sinnvolle Wegweiser dienen, der "Kopf" bemerkt, oh, ich bin echt ganz nett. Das Verhältnis zu anderen kann schöner, nährender werden, die Welt als angenehmer und sicherer Ort erlebt (und nicht nur "gedacht") werden.

 

Medizinischer Haftungsausschluss

Die Nutzung der Informationen auf dieser Webseite geschieht auf eigene Verantwortung, sie ersetzen keinesfalls die Untersuchung und Behandlung durch einen Arzt oder Heilpraktiker. Vor Anwendung der Informationen sollte ein Arzt oder Heilpraktiker befragt werden. Bei körperlichen und psychischen gesundheitlichen Problemen empfehlen wir die regelmäßige Vorstellung bei einem Arzt, Heilpraktiker und/oder Psychotherapeuten und die Befolgung der vereinbarten Therapie.